Zutrittskontrollsysteme

Zutrittskontrollsysteme überwachen und kontrollieren den Zutritt von Personen in bestimmte abgesperrte Bereiche. Sie identifizieren Personen und prüfen deren Berechtigung.
Neben den gängigen Methoden wie z.B. Ausweissystemen oder Zahlenschlössern, erfreuen sich die modernen biometrischen Zutrittssysteme wie z.B. Augenscanner oder Fingerabdruckleser immer größere Beliebtheit.

Ausweissystem
o Es wird immer eine Karte als Zutrittsberechtigung genutzt
o Wird in Lesegerät gesteckt oder vor Lesefeld gehalten
o es gibt diverse Arten der Verschlüsselung/des Aufbaus (Karten/Ausweise mit Magnetstreifen, Code-Streifen, eingebaute Chips, Codierungslöchern oder Magneten und Folien innerhalb der Karte)

Code
o Zugangsberechtigung wird durch Eingabe eines Zifferncodes geprüft
o Auch häufig in Tresoren eingesetzt

Biometrische Systeme
o Identifikation erfolgt durch biometrische Daten (individuelle Merkmale, die bei jedem Menschen unterschiedlich sind)
o Möglichkeiten der Erkennung: Fingerabdruckscanner, Handgeometriescanner, Gesichtserkennung, Iris-Scanner, Sprachscanner, etc.

Metalldetektoren, Tor- und Handsonden
o Besonderes Zugangskontrollsystem
o Personen durchlaufen zum Beispiel eine Torsonde, die einen Alarm auslöst, wenn bestimmte Materialien (Messer, oder Waffe, die metallische teile enthält), am Körper getragen werden
o Solche Kontrollsysteme sind: Torsonde, Handsonde, Metalldetektor

Personenvereinzelungsanlagen

Auch der Personenverkehr soll beim Zutritt eines Geländes kontrolliert und gesteuert werden. Besteht bereits eine Einfriedung (Stahlgitterzaun) wird versucht über die Durchlässe auf das Gelände zu gelangen. Es müssen also auch die Personenvereinzelungsanlagen Sicherheit gewährleisten können und in der kompletten Umfriedung keine Schwachstelle darstellen.

Dreiarm-Drehsperre
o Werden innerhalb von Gebäuden eingesetzt, um Personenströme zu vereinzeln
o Meist mit anderen Zutrittssystemen wie Chips oder Wertkarten (Schwimmbad, Eishalle, etc.)
o Recht hoher Personendurchsatz
o Kinder oder Personen im Rollstuhl haben Probleme dabei solch eine Drehsperre zu passieren

Schwenktüren
o Sollen optische Trennung schaffen oder verhindern, dass sich Personen entgegen der angedachten Richtung bewegen
o Kann man unterkriechen (kann man aber auch mit Unterkriechschutz erweitern)
o Oft in Supermärkten, manchmal an Flughäfen eingesetzt

Portaldrehkreuz
o Sehr sichere und stabile Personenvereinzelungsanlage
o Material sehr wetterbeständig
o Meist im Außenbereich von Gebäuden eingesetzt
o Unter- oder Überklettern meist nicht bzw. nur schwer möglich

Drehtür
o Meist im Eingangsbereich von Einkaufszentren, Hotels oder Banken eingesetzt
o Verhindert, dass kalte Luft in Innenraum des Gebäudes gelangt
o Sehr elegante Lösung Personenströme zu verlangsamen, kontrollieren und zu vereinzeln

Personenschleuse
o Sicherste Personenvereinzelungsanlage
o Funktioniert wie Schleusensystem
o Ist meist mit diversen elektronischen Zutrittskontrollsystemen ausgestattet (biometrische Sensoren)
o Wird im Innenbereich von Hochsicherheitsobjekten eingesetzt

Durchlässe – Durchfahrtssperren

Um den ein- und ausgehenden Fahrzeugverkehr kontrollieren zu können, benötigt man Durchfahrtssperren, welche verhindern können, dass unberechtigte Fahrzeuge auf das Gelände gelangen.

Hier die verschiedenen Durchfahrtssperren:
Handschranke
o Wird manuell (per Hand) bedient
o Kostengünstig
o Bietet nur geringen Schutz gegen Eindringversuche (Unterkriechen ganz einfach möglich)

Schrankenanlage
o Vergleichbar mit Handschranke
o Elektronisches System, damit Schranke nicht manuell bedient werden muss
o Z.B. in Parkhäusern

Sperrpfosten/Poller
o Elegante Lösung
o Extrem stabil
o Nur für PKWs, LKWs oder Busse (Motorräder und Mopeds können nicht abgehalten werden, da Abstand zwischen Pollern zu groß)
o Praktisch sind automatische ein- und ausfahrbare Poller

Segmentsperre
o Gehört zu den fortgeschrittenen Lösungen
o Hohe Kosten, aber äußerst stabil (können auch Motorräder, Mopeds, etc. abhalten)
o Automatisch ein- und ausfahrbar
o Segmentsperre wird meist nur bei Hochsicherheitsobjekten eingesetzt

Tyrekiller
o Kaum ein Durchkommen möglich
o Fährt PKW durch, rammen sich Krallen durch die Kraft in den PKW
o Extrem stabil und widerstandsfähig
o Werden meist bei Botschaften und anderen Hochsicherheitsobjekten eingesetzt
o Automatisch ein- und ausfahrbar

Durchlässe

Ein Gelände kann nicht komplett von einer Einfriedigung umgeben sein. Es werden zum Beispiel Durchlässe benötigt, damit Personen oder Fahrzeuge auf das Gelände gelangen können. Dabei gibt es viele Arten. Bei der Wahl eines Durchlasses ist jedoch wichtig, dass man darauf achtet, dass die Einfriedigung dadurch nicht zu stark geschwächt wird.

Einfriedigung – besonderer Schutz

Schutz gegen Durchtrennen- oder brechen:
Widerstandsfähiges Material, ebene Fläche, keine Hebelansatzpunkte
Schutz gegen Durchreichen:
Enge Maschen, nicht zu verbiegen
Schutz gegen Überklettern:
Mindesthöhe 2,5 m , keine Möglichkeiten den Fuß am Zaun abzusetzen, Y-Ausleger am oberen Ende, Sicherheitsdraht (Stacheldraht)
Schutz gegen Unterkriechen:
Zaunfeldverankerung bis ca 30cm in der Erde
Schutz gegen Untergraben:
Zaunfeldfundament bis ca. 80 cm in der Erde
Beispiele: Y-Ausleger, Überwachungskameras, Stacheldraht, Elektrozaun

Einfriedungen

Bauliche Maßnahmen, die Besitztum vor unbefugtem Eindringen schützen sollen, nennt man Einfriedungen (Zäune, Mauern, dichte Hecken, etc.).
Einfriedungen sollten Lückenlos und überschaubar sein. Die Mindesthöhe muss hier bei 2,5m liegen. Das Material sollte möglichst standfest, korrosionsbeständig und langlebig sein.
Sie sollten gegen Durchtrennen oder -brechen, Durchreichen sowie gegen Überklettern, Unterkriechen und Untergraben gesichert sein.

Mauer
o Kann nur mit sehr hohem Aufwand zerstört werden
o Bei glatten Oberflächen schwer zu überklettern (allerdings liegt die Mindesthöhe bei 2,5m, damit Überklettern verhindert werden kann)
o Bietet Sichtschutz, der in manchen Bereichen sinnvoll und in manchen Bereichen nicht sinnvoll ist

Holzzaun
o Besteht aus Holzplatten
o Bietet weder Sichtschutz noch einen hohen Widerstandszweitwert
o Wird nur im privaten Bereich und zur optischen Trennung von Bereichen genutzt

Maschendrahtzaun
o Wird aus Draht, welcher nochmals ummantelt ist, hergestellt
o Bietet keinen Sichtschutz und ist sehr leicht zu überwinden
o Draht kann sehr leicht durchgeschnitten werden

Bauzaun
o Für Veranstaltungen und Baustellen die perfekte Lösung
o Sehr mobil und vielseitig einsetzbar
o Einzelne Elemente können mit Schellen fest miteinander verbunden werden
o Bietet weder Sichtschutz noch einen hohen Widerstandszweitwert, da er leicht umgeworfen oder herausgehoben werden kann

Stahlgitterzaun
o Wird aus festem und sehr widerstandsfähigem Stahlgitter gefertigt
o Vertikal verlaufende Stäbe können sehr eng gelegt werden (Überklettern wird erschwert)
o Horizontal verlaufende Stäbe sollten innen angelegt werden

Streckmetallzaun
o Aus Sicht der Sicherheit der perfekte Zaun
o Guter Sichtschutz und extrem schwer zu zerstören oder zu übersteigen
o Sehr teuer in Herstellung und Installation

3-Säulen-System

Die Sicherheitstechnik baut auf drei wichtigen Bereichen auf:

1. Mechanischer Schutz (Mauern, Zäune, Türen, Fenster, etc.)
Hier soll durch bauliche Maßnahmen verhindert werden, dass unberechtigte Personen in einen bestimmten Bereich einbrechen können. Der Einbruch in Einfamilienhäuser wird also durch besonders gesicherte Türen und Fenster verhindert.
2. Elektronischer Schutz (Einbruchmelder, Zutrittskontrollsysteme, Videoüberwachung)
Hier wird durch verschiedenste Maßnahmen der mechanische Grundschutz erweitert. Findet ein Einbrecher trotz sicherer Fenster und Türen eine Sicherheitslücke im mechanischen Grundschutz, sollte ein weiterer elektronischer Schutz installiert werden (z.B. Bewegungsmelder, die bei Bewegung einen lauten Alarmton ausgeben, damit der Einbrecher abgeschreckt wird).
3. Organisatorischer Schutz (Flucht- und Rettungswegpläne, Wachhunde, etc.)
Diese Schutzmaßnahmen haben was mit der Organisation der Sicherheit zu tun. Beispielsweise: Was ist bei einem Brandalarm zu tun?
Des Weiteren sind hier auch personelle Maßnahmen miteingebunden, wie z.B. Revierfahrer, Wachhunde, etc.

Sicherheitstechnik – Allgemein

Nur durch ein perfektes Zusammenspiel von technischen (Einbruchmeldeanlage), organisatorischen (Vorgehen nach Alarmplan) und personellen Maßnahmen (Kontrolle durch Revierfahrer) kann die höchstmögliche Sicherheit erreicht werden.
Einburchmeldeanlagen, die keinen Alarm an Notruf-und-Service-Leitstellen oder einen Revierdienstfahrer weitergeben, bringen einem nicht viel. Ebenfalls der Revierfahrer, der nur einmal in der Nacht ein Projekt kontrolliert, wo keine Einburchmeldeanlage installiert ist.
Es könnte vorkommen, dass der Revierfahrer etwas übersieht.
Man benötigt also technische, organisatorische und personelle Maßnahmen der Sicherung, um größtmögliche Sicherheit erreichen zu können (=TOP-Prinzip).